09. Oktober 2024
Lesezeit 8 Min.
PRÄZISIONSTECHNIK | UHREN und Schmuck
Ein außergewöhnliches Lastenheft
Erfolge
09. Oktober 2024
Lesezeit 8 Min.
Erfolge
PRÄZISIONSTECHNIK | UHREN und Schmuck
Ein außergewöhnliches Lastenheft
So außergewöhnlich wie der Präzisionschronometer einer Luxusmarke aus dem Haut-Jura ist auch das Lastenheft, das ein Partner zu erfüllen hat. Gefragt ist eine bis ins Detail perfekte Lösung, die wie ein Uhrwerk funktioniert. Der Prozess muss von der ersten Sekunde an genau so laufen wie geplant.

Präzision aus dem Schweizer Jura

Wer von Neuchâtel am gleichnamigen See in die Berge fährt, bleibt natürlich im Hier und Jetzt. Und kommt doch an Orte, an denen die Zeit ihre Bedeutung verliert. Weil hier in Le Locle und La Chaux-de-Fond Uhrmacherkunst so hoch geschätzt wird wie 1850, als Constant Othenin-Girard seine Uhrenwerkstatt eröffnete.

Andererseits hat die Zeit in der Region eine besondere Bedeutung: 
Hier haben die "Top 6" der weltweit bekanntesten Marken für Luxusuhren ihren Unternehmenssitz. Fertigen aus unzähligen Komponenten in bester Handwerkstradition Uhren, die gleichermaßen Liebhaberstücke fürs Handgelenk wie hochkarätige Geldanlagen sind. Und so, wie Käufer einer solchen Armbanduhr viel mehr erwarten als eine präzise Zeitanzeige, erwarten auch die Hersteller von ihren Lieferpartnern deutlich mehr als üblich.

„Einen Prozess bis ins Detail einsatzbereit auslegen und erst dann die Zusage erhalten, ob die Maschine gekauft wird? Wir sehen das als Vertrauensvorschuss und freuen uns, dass unsere Kompetenz in diesem besonderen Marktsegment zunehmend gefragt ist."

Thomas Gutmann, Leiter Customer Support MAFAC

Hohe Erwartungen an den Prozesspartner

Ob eine Maschine zum mechanischen Bearbeiten feinster Komponenten oder eine Reinigungsanlage, mit der sichtbare Bauteile der Uhrmacherkunst nach dem Polieren des Hochleistungsstahls von Bearbeitungsspuren befreit werden: 
Das Lastenheft ist immer „extraordinaire“ und muss eins zu eins erfüllt werden – im Vorfeld. 

Gefragt ist eine Prozesslösung, die vom Start weg rund läuft. 
Thomas Gutmann, Leiter Customer Support bei MAFAC, präzisiert: „Diese Lösung möchten Kunden aus dem Bereich Uhren und Schmuck, aber auch aus Präzisions- und Medizintechnik im Livetrieb sehen. Nicht beispielhaft auf einer unserer Anlagen im MAFAC Customer Center, nicht in einer Testreinigung. Sondern auf ihrer Projektmaschine, mit ihren Originalteilen.“

Bedeutet: Nicht nur die Werksabnahme erfolgt beim Maschinenhersteller, sondern auch der üblicherweise beim Kunden stattfindende Site Acceptance Test, die finale Abnahme. Dabei wird die Anlage auf ihre Funktion und die Vollständigkeit der im Lastenheft definierten Eigenschaften geprüft. Die Feinjustierung der Prozessparameter wird also vor Installation vorgenommen.

Vertrauensvorschuss erhalten und sicher eingelöst

Für einen Partner wie MAFAC heißt das: komplett in Vorleistung gehen. 
Eine Reinigungsmaschine  entlang der Vorgaben auslegen und bauen. 
Den Reinigungs- und Trocknungsprozess entwickeln, das Reinigungsmedium wählen und präzise einstellen, Tests fahren und so lange optimieren, dass hinter jeden Punkt des „Cahiers des charges“ ein Haken gesetzt und die Anlage verkauft werden kann. 
Ein Risiko? Für Thomas Gutmann viel mehr ein Vertrauensvorschuss. 
"Darauf sind wir stolz und freuen uns, dass unsere Kompetenz auch in diesem besonderen Marktsegment zunehmend gefragt ist.“

Doch warum ausgerechnet eine Reinigungsmaschine aus dem Schwarzwald für Haut-Jura? Weil die Vertreter des Kunden genau das fanden, was sie suchten:
Mit der MALTA die richtige Anlage, um hochwertigste Uhrenkomponenten nach dem Schleifen und Polieren zu reinigen und absolut fleckenfrei zu trocknen. 
Und mit MAFAC den richtigen Partner für eine individuelle Prozesslösung. 

Besondere Vorgaben, besondere Lösungen

Das Reinigen erfolgt MAFAC typisch natürlich mit Bewegung, mit mechanischem Impulsaustausch. Aber im Gegensatz zu anderen Anwendungen mit deutlich geringerem Druck. 
Zum Vergleich: Für Komponenten im Automotive-Bereich ist ein Druck von 15 bar kein Thema. 

Bei den feinen, hochglanzpolierten Bauteilen wären so viel Turbulenz und Krafteinwirkung kontraproduktiv. Daher fuhr die Anwendungstechnik in Alpirsbach diverse Versuche und legte den Reinigungsprozess final mit einem Druck von nur 0,5 bar aus. Dadurch, so Thomas Gutmann, „dauert der Prozess deutlich länger. Das fällt aber angesichts der Fertigungszeit für eine solche Uhr von vielen Monaten nicht ins Gewicht. Zeit ist hier, auch beim mehrstufigen gezielten Trocknen, kein Faktor. Es geht einzig um beste Qualität.“

Und diese Qualität stimmt – vom ersten Reinigungslauf bis heute. 

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