27. September 2024
Lesezeit 3 Min.
Wasser – das universelle Lösungsmittel
Kurz und gut
27. September 2024
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Kurz und gut

Wasser – das universelle Lösungsmittel

Zucker im Kaffee, Salz in den Weltmeeren: Wasser ist sehr gut darin, eine Vielzahl an Substanzen aufzulösen. Und wird aufgrund seiner einzigartigen Molekülstruktur und seiner chemischen Eigenschaften auch als universelles Lösungsmittel bezeichnet.

 

"Das Beste aber ist das Wasser.“

Pindar, griechischer Dichter, um 500 v. Chr.

Grafische Darstellung eines Wassermoleküls mit positiver und negativer Ladung, die die Polarität des Moleküls veranschaulicht.

Doch warum hat Wasser diese besondere Eigenschaft? Weil das Wassermolekül H2O ein Dipol ist. Nicht irgendeiner, sondern der bekannteste Dipol in der Chemie. Das Molekül ist nach außen neutral, die Ladung ist jedoch asymmetrisch verteilt: Der positive Ladungsschwerpunkt liegt beim Wasserstoff, der negative beim Sauerstoff. Dank dieser Polarität kann Wasser ionische Verbindungen und andere polare Moleküle dissoziieren, ihre chemische Bindung aufspalten: Der positive Teil wird von der Sauerstoffseite angezogen, der negative von der Wasserstoffseite. 

Eine weitere für das Reinigen vorteilhafte Eigenschaft: Wasser ist amphoter – von altgriechisch amphotéros „auf beiderlei Art“. Und damit ein Stoff, der je nach Milieu entweder als Säure oder als Base wirkt. Der zum Beispiel durch Zugabe von Essig Glas reinigen und Kalk entfernen kann. 
Oder durch Zusatz von Tensiden – von lateinisch tensus „gespannt“ – bewirkt, dass auch unpolare, nicht wasserlösliche Moleküle wie Fette und Öle mit Wasser interagieren. Wodurch sich auch Verschmutzungen wie Schmieröl sicher und vollständig lösen lassen.

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