11. Juni 2025
Lesezeit 8 Min.
Fließeigenschaften: Wasser kann mehr als sauber.
Kurz und gut
11. Juni 2025
Lesezeit 8 Min.
Kurz und gut

Fließeigenschaften: Wasser kann mehr als sauber.

Wasser ist genau das richtige Element für die industrielle Reinigung – es kann viel mehr als „nassmachen“. Physikalische Eigenschaften wie Oberflächenspannung, Viskosität und Kapillarwirkung machen es zu einem echten Hochleistungsmedium.
3 klare Wassertropfen auf einer Oberfläche, von Oben betrachtet

Ob im Haushalt, in der Industrie, als Medium in Reinigungsanlagen: 
Wasser ist allgegenwärtig. 

Doch was macht gerade diese Flüssigkeit so effektiv, wenn es um Sauberkeit geht? Die Antwort liegt in ihren außergewöhnlichen physikalischen Eigenschaften. 
Wasser ist nicht nur das universelle Lösungsmittel – es ist ein „Hidden Champion“ der Reinigungstechnik.

Kohäsion und Adhäsion: zwei Kräfte, ein starkes Team.

Kohäsion ist die Anziehungskraft zwischen den Wassermolekülen. Sie sorgt dafür, dass Wasser Tropfen bildet und „zusammenhält“, anstatt sich auszudehnen. 
Ein Alltagsbeispiel: Stellen Sie sich einen Wassertropfen auf einer Oberfläche vor – die runde Form entsteht durch Kohäsion. Adhäsion ist die Anziehungskraft zwischen Wasser und anderen Materialien – wie Glas, Textilien oder Edelstahl. Adhäsion in Aktion lässt sich erleben, wenn man Wasser mit einem Tuch aufwischt – es haftet an den Fasern.

Ein Zweig mit grünen Blättern auf denen Wassertropfen zu sehen sind

Warum sind diese Eigenschaften für die industrielle Reinigung wichtig?  Sie machen Wasser zum „Vermittler“ zwischen Oberfläche und Schmutz. Durch Adhäsion haftet das Wasser am Reinigungsgut, durch Kohäsion bleiben die Tropfen stabil, binden Schmutzpartikel und nehmen sie beim Wischen mit.

Ein zerfliessender, blauer Farbklecks auf Aquarellpapier

Kapillarwirkung: Wasser arbeitet gegen die Schwerkraft.

Wasser hat noch ein weiteres physikalisches „Ass“ im Ärmel: die Kapillarwirkung. In feinen Zwischenräumen wie in Mikrofasertüchern oder Schwämmen steigt es regelrecht nach oben. Das funktioniert ebenfalls durch das Zusammenspiel von Adhäsion und Kohäsion: Wasser haftet an den Fasern, die Moleküle ziehen sich gegenseitig mit. Ein Beispiel: Hält man ein trockenes Küchenpapier in eine kleine Wasserpfütze, beginnt das Wasser von selbst ins Papier „hochzuwandern“. Ganz ohne Druck, ganz von allein.

Temperatur: mehr Wärme, mehr Wirkung.

Je wärmer das Wasser, desto besser seine Fließeigenschaften. Die ohnehin niedrige Viskosität sinkt mit steigender Temperatur weiter ab. Das Wasser wird „beweglicher“, Fette oder Öle lösen sich schneller. Deshalb erhitzen Spülmaschinen, Waschmaschinen und ebenso industrielle Reinigungssysteme das Wasser, steigern die Effizienz durch Temperatur.

Ein Glas Wasser in das Pulver von einem Löffel einrieselt

 

Wasser als Lösungsmittel: der unsichtbare Reiniger.

Nicht zu vergessen: Wasser ist ein hervorragendes universelles Lösungsmittel. Es kann eine Vielzahl unterschiedlicher Stoffe aufnehmen – von Salzen bis zu Tensiden – und transportiert gelösten Schmutz sicher ab. Neben den Fließeigenschaften spielen dabei auch die chemische Struktur des Wassermoleküls als Dipol und seine amphoteren Eigenschaften eine wichtige Rolle.  
Mehr darüber erfahren Sie im Beitrag: “Wasser – das universelle Lösungsmittel”

Fazit: Wasser ist ein Hochleistungsmedium!

Dünnflüssig, oberflächenspannend, kapillaraktiv und vor allem zuverlässig: In Verbindung mit moderner Reinigungstechnologie – zum Beispiel den patentierten Verfahren von MAFAC – kommen die vielen guten Eigenschaften von Wasser optimal zur Geltung. Und sorgen für gezielte und umweltgerechte technische Sauberkeit.

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