Mehr als weiß und kalt: was Schnee alles kann
Schnee als natürliche Isolierschicht
Warum Schnee wärmt, obwohl er kalt ist
Schnee besteht zu einem Großteil aus Luft. Eine dicke Schneeschicht wirkt deshalb wie eine Dämmung: Sie speichert Wärme, schützt den Boden vor Frost und Pflanzen und Tiere vor dem Erfrieren. Daher graben sich Füchse, Hasen oder Eisbären Schneehöhlen.
Die eingeschlossene Luft in der Schneestruktur verringert die Wärmeleitung erheblich, in den Höhlen ist es bis zu 15 °C wärmer als draußen.


Schnee „schluckt“ Geräusche
Frisch gefallener Pulverschnee hat eine offenporige Struktur mit bis zu 90 Prozent Luftanteil. Diese feinen Hohlräume absorbieren Schallwellen und machen verschneite Landschaften besonders ruhig. Das ist nicht nur eine gefühlte Wahrnehmung – es ist ein messbarer physikalischer Effekt.
Wie viel Wasser steckt in Schnee?
Schnee enthält je nach Dichte sehr unterschiedliche Mengen an Wasser. Das sogenannte Wasseräquivalent hilft,
den späteren Wasserfluss beim Schmelzen zu berechnen.
Eine Faustregel:
10 cm Neuschnee ≈ 1 cm Wasser | Pulverschnee: ~0,1 g/cm³ | Nasser Schnee: ~0,3–0,4 g/cm³
Diese Werte sind wichtig für Lawinenprognosen, für den Hochwasserschutz und die Wasserwirtschaft in schneereichen Regionen.
Fazit: Schnee schützt, dämpft und speichert
Was wie ein flüchtiger Hauch vom Himmel fällt, entfaltet am Boden erstaunliche Wirkung: Schnee isoliert, dämpft Geräusche und speichert Wasser – leise, effizient und vollkommen natürlich. Ein Meisterwerk der Physik, das uns Wärme schenkt, wo eigentlich Kälte herrscht.

Wie Schneeflocken entstehen und warum jede ein eigenes Muster trägt?
Mehr dazu im ersten Teil: Schneekristalle – gefrorene Geometrie aus der Luft